Liebe Clubmitglieder, liebe Gäste
Unser gegenwärtiges Zukunftsbild scheint verdüstert. Die Horrorvision von den apokalyptischen Reitern, die uns bald zu überrennen drohen, nimmt immer mehr Gestalt an.
Wie können wir Gegensteuer geben, ohne unser Humankapital ausser Acht zu lassen? Was können wir folgerichtig prognostizieren, was wird uns unvorher-gesehen überraschen? Der Fragen sind viele, doch unsere Bereitschaft zu Verzicht und Rücksichtnahme ist gering. Eine «Global Governance» ist reine Utopie. Das ausbeuterische Verhalten unserer Komfortzivilisation zeigt noch keine markanten Bremsspuren. «Die moderne Welt wird sich als eine Zeit erweisen, in der die Wünsche durch ihr Wahrwerden das Fürchten lehren». Dieser Satz von Peter Sloterdijk, Philosoph, Kulturwissenschaftler und Buchautor, klingt nicht sehr verheissungsvoll. Aber sollen wir deswegen in den Panikmodus fallen?
Hat das «Prinzip Hoffnung» schon ausgedient? Der professionelle Vordenker Sloterdijk hat sicher auch Lösungsvorschläge im Köcher. Er weiss, dass die Zukunft viele Gesichter hat, und nicht immer muss die böse Grimasse triumphieren. Trotz Katastrophen und Konflikten könnten Forschungs- und Erfindungsgeist, soziales Engagement, Ressourcen-Verantwortung und intellektuelle Integrität die Lebensfreude noch erhalten und ihre Dynamik nicht ganz erschüttern. Das Potenzial der Zukunft ist nach lateinischem Ritus zweigeteilt: Im «tempus futurum» hat die Gegenwart die Tendenz, auf die planbare Zukunft zu verweisen; im «tempus advenius» kommt die unbekannte und unerforschbare Zukunft auf uns zu. Bei beiden Formen gilt, mit Wissen und klugem Handeln vorbereitet zu sein. Dabei wird uns das heutige Gespräch zwischen Prof. Dr. Peter Sloterdijk und dem Moderator René Scheu, Publizist, Philosoph und seit 2016 Leiter des Feuilleton der Neuen Zürcher Zeitung helfen.
Wir sind gespannt und freuen uns auf nachdenkenswerte Überlegungen.
Ihr
Guido Persterer Janusch Z. Raft
Präsident Vizepräsident
Prof. Dr. Peter Sloterdijk
wurde am 26. Juni 1947 als Sohn einer Deutschen und eines Niederländers geboren. Von 1968 bis 1974 studierte er in München und an der Universität Hamburg Philosophie, Geschichte und Germanistik. 1971 erstellte Sloterdijk seine Magisterarbeit mit dem Titel «Strukturalismus als poetische Hermeneutik». In den Jahren 1972/73 folgten ein Essay über Michel Foucaults strukturale Theorie der Geschichte sowie eine Studie mit dem Titel «Die Ökonomie der Sprachspiele».
Zwischen 1978 und 1980 hielt sich Sloterdijk im Ashram von Bhagwan Shree Rajneesh (später Osho) im indischen Pune auf. Seit den 1980er Jahren arbeitet Sloterdijk als freier Schriftsteller. Das 1983 im Suhrkamp Verlag publizierte Buch «Kritik der zynischen Vernunft» zählt zu den meistverkauften philosophischen Büchern des 20. Jahrhunderts. Von 2001-2015 war Sloterdijk in Nachfolge von Heinrich Klotz Rektor der Staatlichen Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe.
René Scheu
wurde in zeitgenössischer Philosophie an der Universität Zürich promoviert. Er beschäftigt sich seit Jahren mit dem Denken Peter Sloterdijks. Von 2007 bis 2015 war er Herausgeber des Intellektuellenmagazins «Schweizer Monat» (früher: «Schweizer Monatshefte»). Seit Januar 2016 leitet er das Feuilleton der «Neuen Zürcher Zeitung».
Programm
18.00 Uhr Einlass und Empfang
18.30 – ca.19.30 Uhr Panorama-Gespräch
anschliessend Apéro im Foyer
anschliessend Abendessen in der Zunftstube
Veranstaltungsort Vortrag
WIDDER HOTEL ZÜRICH
IM WIDDER-SAAL
Augustinergasse 24
8001 Zürich
www.widder.ch
Kosten
Gäste sind sehr herzlich willkommen und bezahlen für den Vortrag inklusive Networking-Apéro einen Beitrag von CHF 80.-.
Die Kosten für das Abendessen betragen CHF 95.- (3-Gang-Menu inkl. Wein, Getränke und Café).
Ihre Anmeldungen erwarten wir gerne bis spätestens Dienstag, 5. April 2016. Bitte melden Sie sich online auf www.efficiency.ch an und benützen Sie als Mitglied Ihre Login Daten. Besten Dank.
Wir bitten um Verständnis, dass wir No-shows und Abmeldungen nach Anmeldeschluss verrechnen müssen.
Die Kosten für Gäste und das Abendessen werden nach der Veranstaltung in Rechnung gestellt.